DRK Aktuell 10. Ausgabe

COVID-19 brachte auch neue Aufgaben und Tä- tigkeitsfelder für den Kreisverband und seinen Rettungsdienst. Welche sind das aktuell und was kommt hier noch auf uns zu? Stefan Betz: Auf dringende Anforderung des Ge- sundheitsamtes des Main-Kinzig-Kreises richteten wir Ende August binnen 36 Stunden eine mobile Teststelle für PCR-Tests ein. Die vorhandenen Testkapazitäten reichten nicht aus, um eine Reihen- testung von Kontaktpersonen in Schulen, Kita und Sportvereinen abzubilden. In den ersten Wo- chen erfolgte der Einsatz der Teststelle in Verbin- dung mit einem Bus der Hanauer Straßenbahn – der „Corona-Bus“ war geboren. Aufgrund der veränderten Witterung wurden die Einsätze der mobilen Teststelle dann ab Herbst in Sporthallen verlegt. Bislang wurden so mehr als 3.500 PCR- Tests hierbei durchgeführt. Anfang November folgte dann der Einsatz des „Abstrich-Taxis“. Wöchentlich freitags nehmen wir PCR-Tests bei nicht mobilen Personen vor. D. h. Menschen, die nicht zu einer Teststelle kommen können. Dies sind insbesondere Menschen, die in Altenpflegeeinrichtungen leben. Auch hier erfolgt eine tatkräftige Unterstützung des Gesundheitsamtes. Um das Gesundheitsamt weitergehend zu entlasten, übernimmt das DRK seit mehreren Wochen nun auch die Übermittlung von negativen Befunden aus der mobilen Teststelle. Negative Befunde werden per Serien-SMS übermittelt. Bei all diesen Leistungen zeigt sich wieder einmal die Stärke unseres Roten Kreuzes. Wir können dank der Unterstützung der ehrenamtlichen und haupt- amtlichen Mitarbeiter/innen schnell und bedarfso- rientiert wichtige Hilfe leisten. Hierauf können wir stolz sein. Wo und wie sehen Sie die Aufgaben und Heraus- forderungen für unseren Kreisverband und seine Tochtergesellschaften im kommenden Jahr? Stefan Betz und Benjamin Heier: Allem voran gilt es weiterhin, die Gesundheit unserer Mitarbeiter*innen zu schützen und als Deutsches Rotes Kreuz unseren gesellschaftlichen Auftrag wahrzunehmen. Eine hohe Priorität haben daher unverändert unsere Schutz- und Hygienemaßnahmen in den jeweiligen Bereichen. Unser Personal – insbesondere im Rettungsdienst und in der Pflege – muss sich auf Arbeitsbedingungen verlassen können, die best- möglichen Infektionsschutz bieten. Auch für unsere Kunden und Besucher müssen wir Rahmenbe- dingungen aufrechterhalten, die z.B. einen sicheren Einkauf in unseren Kleiderläden und geschützten Besuch der Erste-Hilfe-Kurse ermöglichen. In all diesen Bereichen weiterhin verantwortungsvoll zu handeln, halten wir für selbstverständlich – gleich- zeitig stellt dies angesichts der inzwischen lang anhaltenden Phase eine große Anstrengung dar. Darüber hinaus investieren wir uns als Hilfsorgani- sation bewusst in die Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis und den Gesundheitsbehörden. Trotz der bevorstehenden Impfungen wird es noch eine Zeit lang erforderlich sein, auf entsprechende Anforderung des Gesundheitsamtes COVID-19-Testungen durchzuführen, um das Infektionsge- schehen günstig beeinflussen zu können. Wenngleich sich über die verbleibende Dauer der Pandemie trefflich streiten ließe, wollen wir als Or- ganisation und Arbeitgeber aufmerksam verfolgen, ob sich möglicherweise im Laufe des Jahres 2021 die Gesamtsituation soweit verbessert, dass es die Aufgabe sein wird, eine geordnete und verantwor- tungsbewusste Rückkehr zur Normalität zu planen. 7

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