DRK Aktuell 4. Ausgabe

Louis Appia *13.10.1818 †01.05.1898 Mediziner (Chirurg) – Mitbegründer des Roten Kreuzes Mitglied im „Gründungskomitee der Fünf“ Porträtaufnahme o.J. Copyright Foto: DRK Louis Appia – Arzt und Humanist Geboren am 13.10.1818 in Hanau, besuchte Louis Appia nach dem Umzug der Familie nach Frank- furt dort das Gymnasium. Er studierte in Heidel- berg Medizin, kehrte 1843 nach Frankfurt zurück und ließ sich nach dem Tod des Vaters in Genf nieder. Die Schlachtfelder nahe dem italienischen Solferino, wo Appia 1859 als freiwilliger Militärarzt Verwundete behandelte, waren eine einschnei- dende Erfahrung für ihn. Zurück in Genf begann er sich gemein- sam mit Henry Dunant, der auch Zeuge dieser Schlacht war und seine Erinnerungen in einem Buch zusammenfasste, dem Aufbau eines internationalen Hilfswerkes zu widmen – dem Vorläufer des Roten Kreuzes. Zusammen mit Henri Dunant, Rechtsanwalt Gustav Moynier, General Wilhelm Dufour und dem Arzt Theodor Maunoir schloss er sich im Frühjahr 1863 zum sogenannten „Fünfer-Komitee“ zusammen, dem Vorläufer des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), das die europäischen Mächte zur ersten Genfer Konferenz am 26. Oktober 1863 lud. Im deutsch-dänischen Krieg von 1864 war Appia auf preußischer Seite als Beobachter des Komitees auf dem Schlachtfeld unterwegs und trug erstmalig eine Armbinde mit dem „Roten Kreuz“. Noch im gleichen Jahr entstand die erste Genfer Konvention, auch heute noch der Grundpfeiler des humanitären Völkerrechts. 1867 wurde Appia Sekretär des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (bis 1870) und blieb immer ein unermüdlicher Förderer und Propagandist der Idee des Roten Kreuzes. Er schrieb Fachartikel und Broschüren und engagierte sich auf vielen Kongressen und Konferenzen für die Prinzipien des Roten Kreuzes. Appia trat dafür ein, dass über den Einsatz im Krieg hinaus die nationalen Hilfsge- sellschaften der Bevölkerung auch bei Naturkatas- trophen und Epidemien beistehen sollten. Er starb am 1. Mai 1898 in Genf. 7

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