DRK Aktuell Sonderausgabe

„Bei der Ankunft am sogenannten Bereitstellungs- raum Nürburgring in Rheinland-Pfalz wurden die verschiedenen Einsatzkomponenten je nach Ort des Einsatzes getrennt. Unter anderem die TWA (Trinkwasseraufbereitung) wurde in Löhndorf, einem vom Hochwasser nicht betroffenem Ortsbe- zirk von Sinzig im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler, stationiert“ erläuterte der Rotkreuzbeauf- tragte. Hier sei es nur kurzfristig zu Stromausfällen gekommen, die dazu führten, dass Telefonverbin- dungen lahmgelegt waren. „Wir hatten aber unse- ren funktionierenden Digitalfunk. Am Sonntag begann dann der Einsatz mit den vier Trinkwasser- versorgungslastwagen und Anhängern mit den 20 Wassertanks à 1000 l, die in den ersten drei Tagen verbraucht wurden. Mittwochnacht wurden noch- mal 20 weitere Tanks nachgeliefert. Ortschaft für Ortschaft wurde nach den Räumungsarbeiten auf den Straßen erschlossen. Das hat Tage gedauert. Inzwischen können alle Trinkwassertanks fortlau- fend befüllt werden, um die Bevölkerung durchge- hend zu versorgen“ sagte Hirchenhein nach seiner Rückkher. Geplant ist eine Versorgung für circa 12 Wochen, wobei die Hilfskräfte vor Ort nun wöchentlich abgelöst werden. Da noch nicht alle Häuser begangen werden konnten, musste vor Ort noch immer erkundet werden, während die Bun- deswehr parallel dazu provisorische Brücken her- stellte, um Teile von Ortschaften, die durch einen Bach/Fluss getrennt sind, erreichen zu können. Die Basis für die DRK-Trinkwasser-LKWs befindet sich auf dem Parkplatz des Sportplatzes. „Vor Ort wurden wir von Einheimischen verpflegt. Hier zeigt sich eine große Hilfsbereitschaft. Z.B. hatten sich vier Damen aus Löhndorf zusammengeschlossen, die uns Einsatzkräfte voll verpflegt haben. Oder Handwerker aus dem Ort, die vorbeikamen und ihre Telefonnummer hinterleißen mit dem Angebot, anzurufen, falls etwas gebraucht wird“ erzählt der DRK-Helfer. Ansonsten habe die örtliche Einsatzlei- tung die Verpflegung durch andere Verpflegungs- stellen organisiert. „Doch je kürzer die Wege, desto besser in so einer Situation. Man muss sich vor- stellen, es gibt Bereiche, wie in Ahrweiler, wo die Infrastruktur komplett zerstört ist, die Häuser nur noch leere schlammdurchtränkte Höhlen und die Straßen nach den ersten Aufräumarbeiten von Müllbergen gesäumt sind. Und dann gibt es keinen Kilometer entfernt, Ortsteile, wo das Leben ganz normal weitergeht, weil sie einfach etwas höher lie- gen“ beschrieb Hirchenhein die Situation im Ein- satzgebiet eine Woche nach seinem Einsatz dort, wo die DRK-Helfer immer von den frühen Morgen- stunden bis Einbruch der Dunkelheit tätig waren. Im Gegensatz zu dem, was momentan an man- chen Stellen durch die Medien gehe, haben Hir- chenhein und seine Kollegen die betroffenen Men- schen vor Ort als sehr dankbar erlebt, auch wenn die DRK-Kameraden nicht immer alle Wünsche 22

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