DRK Aktuell Sonderausgabe

erfüllen und Fragen beantworten konnte, wie z.B. wo der vermisste Ehemann sein könnte. „Oftmals waren wir auch so etwas wie Seelsorger. Die Men- schen haben uns ihre Erlebnisse und Geschichten erzählt, während wir unsere Trinkwassertanks auf- bauten. So beispielweise eine Dame, die uns eine bewegende chronologische Schilderung der Nacht gab, als ihr Haus geflutet wurde und sie von Stock- werk zu Stockwerk bis auf das Dach des Hauses vor den Wassermassen geflüchtet ist, wo sie die Nacht verbachte, nicht wissend, ob sie hier für die nächsten Stunden in Sicherheit war“ erklärt der Rotkreuzbeauftragte. Diese und andere Schicksale hätten die Helfer stark berührt. Aber nicht nur der Kontakt mit den Anwohnern sei durchweg positiv und oft hilfreich gewesen, auch das Zusammen- spiel mit den anderen Einsatzkräfte-Einheiten von der Feuerwehr, über die Bundeswehr bis zur Poli- zei habe reibungslos funktioniert und sei durchweg konstruktiv und unbürokratisch gewesen. Auch hier habe das Motto „kurze Wege“ gegolten. Man habe sich gegenseitig unterstützt und geholfen, um zeitnah und kurzfristig reagieren zu können. „Der Zusammenhalt ist einfach enorm zwischen allen beteiligten Kräften wie auch im Austausch mit der Bevölkerung“ resümiert Hirchenhein seine Ein- satzzeit im Hochwassergebiet Ahrweiler. UPDATE vom 27.08.21 – Zurzeit sind noch rund 15 DRK-Helferinnen und Helfer, davon im Durch- schnitt jeweils zwei Kräfte aus unserem Kreisver- band, vor Ort im Einsatz und kümmern sich um die tägliche Trinkwasserverteilung. Zwischen 40.000 und 50.000 Liter Trinkwasser werden dafür zwi- schen den Ortschaften des Ahrtals transportiert und verteilt. Außerdem waren zwei Helfern im DRK- Verpflegungszentrum in Grafschaft tätig, das täg- lich 10.000 warme Mahlzeiten sowie 10.000 Lun- chpakete für Betroffene liefern kann. Die Essens- mahlzeiten werden an circa 15 Ausgabestellen im Landkreis Ahrweiler geliefert. Unser Rotkreuz­ beauftragter Kai Hirchenhein 23

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