DRK Aktuell Sonderausgabe

des Hygieneschutzes entschieden, welche Maßnahmen zur Kontaktre- duktion ergriffen wurden. Diese Maß- nahmen gingen von der Auflage für das Einsatzpersonal zum engma- schigen Selbstmonitoring mit weite- rer Diensttauglichkeit und Meldung bei einer beginnenden Covid- 19-Symptomatik bis hin zu einer 14-tägigen häuslichen Absonde- rung.“ Zwischen Mitte März 2020 und Ende Juni 2021 verzeichnete das BGM-Team dabei insgesamt über 1.800 Fallbearbeitungen. Für die Mitarbeitenden im Einsatzdienst brachten die Desinfektionen von Fahrzeug und Material noch andere Aspekte mit sich. Notfallsanitäterin Kirsten Jerwan berichtet: „Jeder Fahrzeugdesin- fektion schließt sich die persönliche Hygiene an – was neben dem Duschen vor Dienstbeginn nicht selten bedeutete, sich auch während des Diens- tes noch bis zu fünfmal zu duschen und danach mit frischer Dienstkleidung auszustatten.“ Was Kirsten Jerwan aber besonders in Erinnerung bleiben wird, ist das veränderte Miteinander im täglichen Dienstbetrieb: „Um Abstände zu wah- ren, verteilte man sich in einsatzfreien Zeiten auf unterschiedliche Räumlichkeiten innerhalb der Wache. Das gemeinsame Beisammensitzen, der Austausch über Erlebtes während der Arbeit oder private Dinge waren von jetzt auf gleich praktisch nicht mehr existent.“ Hinzu kam die körperliche Belastung durch das Tragen der FFP2-Masken im Einsatz: „Mit Maske und kompletter Ausrüstung gerade in den Sommermonaten eine Wohnung im dritten oder vierten Stock zu erreichen, zehrt schon an den Kräften. Und wenn man dann voll- kommen außer Atem ist und vor einem Patienten mit Atemnot steht, wirkt das auf den ersten Blick schon ein wenig makaber.“ Der Beginn der Impfungen zum Jahreswechsel 2020/21 sowie die Einführung von Schnelltests näherte dann die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie, doch die Realität zeichnete zunächst ein anderes Bild. Der zweiten Welle folgte umge- hend eine dritte Welle. Erst mit Beginn der Sommer- monate zeigte sich zumindest eine vorübergehende positive Wirkung, deren zeitlicher Horizont ange- sichts der sich verbreitenden Mutationen gegen- wärtig jedoch schwer einschätzbar ist. Daher bleibt abzuwarten, wie sich auch im Rettungsdienst die weitere Pandemiesituation entwickeln wird. 12

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