Meldungen
Zukunftsorientiert und engagiert auch nach 150 Jahren
Jahresempfang als Auftakt für das Jubiläumsjahr des DRK-Kreisverband Hanau
Als Auftaktveranstaltung für das 150-jährige Jubiläum unter dem Motto „Tradition. Heute. Und in in Zukunft“ des DRK-Kreisverbandes Hanau präsentierte sich dieses Mal der Jahresempfang des Verbandes, der zum Frühlingsanfang inzwischen traditionell in der Rettungswache beim Hauptquartier in der Johann-Carl-Kochstraße stattfand. Kreisvorsitzende Susanne Simmler konnte zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen, die das Engagement und den kontinuierlichen Einsatz der Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen zu würdigen wussten und in ihren Grußworten zum Ausdruck brachten. Im Fokus der Reden einiger Ehrengäste stand auch die zukunftsorientierte Entwicklung des Kreisverbandes Hanau. Geehrt wurden neben drei hauptamtlichen Mitarbeitern für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum auch etliche Ehrenamtliche, die sich als Ausbilder engagieren.
„Tradition heißt nicht, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiterzugeben“ eröffnete Kreisvorsitzende Susanne Simmler ihre Begrüßungsrede im Hinblick auf das Jubiläumsjahr des DRK-Kreisverbandes Hanau und auf die engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen in den 14 Ortsvereinen, wobei sie überzeugt sei, so Simmler, dass dieses Feuer auch nach 150 Jahren noch immer in den Herzen und Händen des DRK-Hanau lodere. Nach einem kurzen Rückblick auf den 200.Geburtstag eines der Gründerväter des Roten Kreuzes, des in Hanau geborenen Dr. Louis Appia, den man im vergangenen Jahr in Hanau und Genf mit verschiedenen Veranstaltungen gewürdigt hatte, widmete sich die Vorsitzende dem 150-jährigen Jubiläum des Kreisverbandes, auf das man in diesem Jahr auch beim „Tag der offenen Tür“ im Gefahrenabwehrzentrum mit einem etwas größeren Auftritt aufmerksam machen werde. „Darüber hinaus wollen wir im Herbst auch im Rahmen einer Feierstunde das Jubiläum begehen. Weitere Events und Termine sind derzeit in der Gestaltung“ sagte Simmler. Dabei sei auch die Einbindung der Ortsvereine in dieses Jubiläum von Bedeutung. Der Kreisvorstand und eine Arbeitsgruppe hätten bereits Ideen hierzu entwickelt.
Am 13. Oktober 1869 sei der „Kreisverein zur Pflege Verwundeter und Erkrankter im Felde“ gegründet worden, erläuterte die Kreisvorsitzende und warf damit einen Blick zurück auf die vielschichtige Entwicklung, die dieser seither durchlaufen habe. Waren es 1909 noch 378 Einsätze, zu denen die damalige Kolonne ausrückte, wurde der DRK-Kreisverband Hanau im vergangenen Jahr 30.800 Mal zur Hilfe gerufen - eine enorme Steigerung und Entwicklung, wobei sich natürlich auch die Anforderungen an das DRK verändert hätten. Wesentliche Entwicklungsschritte und Leistungen in der jüngeren Geschichte des Kreisverbandes seien der Bau der Seniorenzentren „Kleeblatt“ in Maintal, die Entwicklung der Ortsvereine und des Ehrenamts im Sanitätsdienst sowie im Katastrophenschutz, die inzwischen sechs Kleiderläden, das rasante Voranschreiten des Rettungsdienstes, die Versorgung der bosnischen Bürgerkriegsflüchtlinge Anfang der 1990er Jahre, der Umzug des Kreisverbandes 2012 und die Versorgung der Flüchtlinge im Herbst 2015 in der August-Schärttner-Halle gewesen. „Wir haben heute eine große Vielfalt an Leistungen im Angebot“, führte Simmler aus, wobei der Kreisverband an der Tradition und den ursprünglichen Aufgaben des Roten Kreuzes festhalte, sich aber gleichzeitig weiterentwickele. Eine strategische Entscheidung für die Zukunft sei neben anderen Projekten für Kinder, wie dem Feriencamp und dem Kinderkleiderladen, die im Bau befindliche Kindertagesstätte mit angeschlossenem Familienzentrum in Langenselbold, dessen Betreiber das DRK-Hanau sei.
Dem Grußwort von Landrat Thorsten Stolz, der ebenfalls die Bedeutung der Weiterentwicklung des Kreisverbandes betonte, letzterem notwendigen Nachwuchs wünschte und sich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Kräften bedankte - „Bewahren Sie sich das Helfen-Wollen und das Helfen-Können“ - schloss sich die Hanauer Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck mit einem Dank für ein „Engagement im Zeichen der Menschlichkeit“ an. Norbert Södler, Präsident des DRK-Landesverbandes Hessen gab anschließend einen kurzen Überblick auf das letzte DRK-Jahr in Sachen Bundes- und Landesebene und vergaß neben den positiven Entwicklungen nicht, auf den Fachkräftemangel hinzuweisen, der auch das Rote Kreuz betreffe.
Mit der folgenden Präsentation von „DRK und Kita?“ gab Geschäftsführer Stefan Betz einen Überblick zu diesem strategisch bedeutsamen Schritt. Mehr als 1.400 Kitas betreibe das DRK deutschlandweit, davon 24 in Hessen. In der Langenselbolder Kita, dessen Bauherr die Stadt Langenselbold und dessen Betreiber der Kreisverband sei, gäbe es Platz für 75 Kinder in vier Gruppen. Dabei sollen auch dort die Werte des Roten Kreuzes vermittelt werden: „Wo Rotes Kreuz draufsteht, sollte auch Rotes Kreuz drin sein“, stellte Betz mit Blick auf die sieben Grundsätze des Roten Kreuzes fest. Im angeschlossenen Familienzentrum werden dann Kurse für Eltern sowie Veranstaltungen und Beratungsangebote für alle Generationen das Angebot abrunden.
Im Rahmen der folgenden Ehrungen wurden Haupt- und Ehrenamt Wert geschätzt. 25 Jahre Betriebszugehörigkeit verbindet im Hauptamt Ruth Müller, Bernd Link und Dirk Triebensky. Außerdem wurden ehrenamtliche Ausbilder und Ausbilderinnen aus den verschiedenen Bereichen des Roten Kreuzes geehrt. Dazu gehörten Robin Arlt, Stefan Beyer, Martin Demuth, Wilhelm Gutermuth, Kai Hirchenhein, Philipp von Isenburg, Matthias Röder, Nadine Schernick, Werner Schönhals, Dragan Stoinov und Jürgen Ziebach. „Unser DRK lebt von diesen Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Freizeit der Ausbildung neuer Mitglieder widmen. Auch dieses Engagement ist ein Zeichen dafür, wie stark die Flamme des DRK auch nach 150 Jahren brennt.“, erklärte Kreisvorsitzende Susanne Simmler abschließend.
Von Andrea Pauly